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Gesundheit & Fitness

So schützen Sie Ihre Augen im Winter

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Die kalte, dunkle Jahreszeit belastet nicht nur Psyche und Immunsystem. Auch unsere Augen werden durch das Wechselspiel von eisigen Temperaturen draußen und trockener Heizungsluft drinnen in Mitleidenschaft gezogen. Gleichzeitig ist auch die Wintersonne alles andere als harmlos für unser wichtigstes Sinnesorgan, besonders an hoch gelegenen Orten. 

Niedrige Temperaturen und eisige Winde im Park, warme Räume und trockene Heizungsluft in der Wohnung – kein Wunder, dass viele Menschen jetzt verstärkt unter trockenen Augen leiden. „Durch diese belastende Kombination verdunstet der Tränenfilm schneller als gewöhnlich“, erklärt Augenarzt Dr. Christoph Eckert, Leiter von derzeit 24 Augenzentren. Die Folge: Die Augen sind rot und gereizt. Sie ermüden schneller und brennen. In der Mehrzahl betroffen sind ältere Menschen, da sich die Tränenproduktion mit den Jahren reduziert.

Was hilft bei trockenen Augen?

Stark klimatisierte oder überheizte Räume sollten Menschen, die zu trockenen Augen neigen, möglichst meiden, raten Medizinerinnen und Mediziner. Und auch Zurückhaltung beim Internetsurfen oder Fernsehen bewirkt einiges. Denn: Wer stundenlang mit starrem Blick vor dem Monitor sitzt, riskiert nicht nur Kurzsichtigkeit. „Durch das stark reduzierte Blinzeln kommt es vielfach zu Störungen bzw. Verminderungen der Tränenbildung“, berichtet Dr. Eckert. „Deshalb sind regelmäßige Pausen ganz wichtig.“ Hilfreich ist es, möglichst bewusst viel zu blinzeln – nicht nur während der Ruhezeiten. Außerdem sollte man in der Bildschirm-Pause bewusst in die Ferne schauen.

Um die Augen feucht zu halten, sind Wasserschalen auf den Heizungsköpern hilfreich. „Außerdem ist es wichtig, täglich viel zu trinken“, empfiehlt Dr. Eckert. Damit die Augen nicht austrocknen, sollte auch die Funktion der Lidranddrüsen unterstützt werden – beispielsweise durch folgende Übung: „Morgens und abends die Lider mit warmem Wasser waschen und dann für eine Minute mit dem Handtuch kreisförmig massieren“, rät Dr. Eckert. Das reinigt die Lidkanten und stabilisiert den Tränenfilm. Die Hornhaut wird besser befeuchtet und ein klareres Sehen ermöglicht. Auch Augengele oder -tropfen können anhaltende Beschwerden lindern.

Sonnenschutz nicht vergessen

Was viele nicht wissen: Sonnenschutz ist längst nicht nur an heißen Sommertagen unentbehrlich. Bei zu intensiver UV-Bestrahlung droht auch an kühlen Wintertagen Sonnenbrand – nicht nur der Haut, sondern auch den Augen! Wer bei intensiver Sonne keine oder die falsche Sonnenbrille trägt, riskiert, sich Verbrennungen an Horn- und Bindehaut zuzuziehen. Sie äußern sich durch Juckreiz, Brennen, Rötung und ein Fremdkörpergefühl. Eine sogenannte Photo-Keratitis oder Verblitzung kann starke Schmerzen verursachen und Narben auf der Hornhaut hinterlassen. „Deshalb sollte an schönen Tagen stets eine Sonnenbrille getragen werden – vor allem bei trockenen Augen“, rät Dr. Eckert. Absolut unerlässlich ist das in den Bergen. Denn: Je höher ein Ort gelegen ist, desto größer ist die Intensität der Sonne. Zudem reflektiert der Schnee das Licht erheblich. Ärztinnen und Ärzte raten deshalb zu gutsitzenden Brillen mit UV-Filter.

Frische Luft für unsere Hornhaut

Wer sich im Winter draußen bewegt, tut nicht nur etwas für Psyche, Herz und Immunsystem: Auch die Durchblutung und Sauerstoffversorgung der Augen werden gefördert. „Die frische Luft regt nicht nur die Stimmung an, sie ist auch für die Hornhaut unserer Augen ein wichtiger Sauerstoffspender“, betont der Augenmediziner.

Wer seinen Augen darüber hinaus etwas Gutes tun möchte, der entscheidet sich bei der winterlichen Speisenauswahl des Öfteren für Grünkohl und Spinat. „Denn diese Lebensmittel stecken voller Mineralien und Vitamine“, betont Dr. Eckert. Zudem schützt das in ihnen enthaltene Carotinoid Lutein die empfindlichen Sehzellen vor schädlicher UV-Strahlung. Es wirkt also wie eine natürliche Sonnenbrille.

Anne Reis