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Ernährung & Rezepte

Klimaschutz aus der Küche

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Wenig Fleisch, dafür viel Obst, Gemüse und Getreide – wer so isst, tut seiner Gesundheit und der Umwelt Gutes. Denn häufiger Fleischgenuss schadet dem Klima.

Morgens zwei gut belegte Schinkenbrötchen, mittags eine ordentliche Portion Schweinebraten und abends ein Hamburger – laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) reicht diese Fleisch- und Wurstmenge nahezu für eine ganze Woche! Wir lieben Fleisch und essen dementsprechend viel zu viel davon: Statt der empfohlenen durchschnittlichen 450 Gramm pro Woche beziehungsweise 24 Kilo im Jahr landet auf deutschen Tellern rund zweieinhalbmal so viel.

Zu viel Wurst und Schnitzel

Das wirkt sich nicht nur ungünstig auf die Gesundheit aus, auch das Klima leidet. Eine Studie der Naturschutzorganisation WWF Deutschland ermittelte: Jährlich ließen sich 67 Millionen Tonnen umweltschädliche Treibhausgase einsparen, wenn wir Bundesbürger weniger Lebensmittel wegwerfen und unseren Fleischgenuss auf je drei kleine Fleisch- und Wurstportionen wöchentlich herunterschrauben könnten. „Wer sich mittags einen Gemüseauflauf oder Pasta mit Tomatensauce gönnt, anstelle von Schnitzel oder Salamibrot, betreibt also aktiven Klimaschutz“, so Tanja Dräger de Teran, Fachreferentin beim WWF.

Tierischer Treibhauseffekt

Fast 70 Prozent der direkten Treibhausgasemissionen unserer Ernährung sind auf tierische Produkte zurückzuführen. Schweine, Kühe & Co. atmen nämlich nicht nur klimaschädliches Kohlendioxid (CO2) aus, sondern insbesondere Wiederkäuer produzieren auch erhebliche Mengen methanhaltiger Verdauungsgase. Diese tragen ebenso zur globalen Erwärmung bei wie das CO2.

Ackerflächen statt Grünland

Feder-, Rind- und Borstenvieh benötigen zudem reichlich eiweißhaltiges Futter (etwa Soja), um kräftig Fleisch anzusetzen. Dementsprechend viel Ackerland erfordert der Futtermittelanbau. Diese Flächen gehen zu Lasten des natürlichen Grünlands – und damit des Klimas. Mehr noch: Die Stickstoffdüngung der Ackerböden setzt Lachgas frei, auch das ein weiterer Klimakiller. „Wenn jeder Bundesbürger nur einmal wöchentlich auf Fleisch verzichten würde, ergäbe sich eine Einsparung von rund neun Millionen Tonnen Treibhaus-Emissionen“, betont WWF-Expertin Tanja Dräger de Teran. Diplom-Ökotrophologin Antje Gahl von der DGE begrüßt eine fleischarme Ernährung auch aus ernährungswissenschaftlicher Sicht: „Die Liebe zu rotem Fleisch – Rind, Lamm und Schwein – erhöht nicht nur das Risiko für Dickdarmkrebs, sondern auch das Risiko, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu sterben.“ Wer auf regelmäßige Fleischportionen dennoch nicht verzichten mag, schadet seiner Gesundheit und dem Klima mit Geflügelfleisch noch am wenigsten.

Köstliche Alternativen 

Wirklich umweltbewusster zu essen, ist aber gar nicht so schwer: Einen wunderbaren, ausgesprochen köstlichen und dabei leichten Einstieg bieten vegetarische Brotzeiten für morgens, abends oder zwischendurch. Ruckzuck selbstkreierte Aufstriche mit Gemüse, Kräutern und hochwertigem Eiweiß aus Hülsenfrüchten machen satt und ein gutes Klima-Gewissen. Probieren Sie unsere Rezepte doch einfach mal aus!

Unsere Rezepte für eine vegetarische Brotzeit

Linsenaufstrich mit Oliven

• 100 g Linsen
• 100 g schwarze Oliven
• 1 Zwiebel
• 2 Knoblauchzehen
• Kräuter der Provence
• 3 EL Olivenöl
• Kräutersalz

Zubereitung: Die Linsen über Nacht in der doppelten Menge Wasser einweichen. Die Linsen unter fließendem Wasser gut abspülen und mit der anderthalbfachen Menge Wasser weich kochen. Abkühlen lassen. Die Oliven entsteinen und zusammen mit den Linsen und dem Olivenöl pürieren. Die Zwiebel sehr fein hacken, in etwas Öl andünsten und zur Paste geben. Mit Knoblauch, Kräutern der Provence und Kräutersalz abschmecken. Im Kühlschrank einige Stunden durchziehen lassen.

Apfel-Möhrenaufstrich

• 100 g säuerliche Äpfel
• 100 g Möhren
• 100 g Quark
• 100 g Frischkäse
• 1 EL Zitronensaft
• 1/4 Bund Schnittlauch
• Salz und Pfeffer

Zubereitung: Die Äpfel und die Möhren waschen und schälen. Äpfel grob reiben, Möhren fein reiben oder beides in sehr kleine Würfel schneiden. 1 EL Zitronensaft über die Äpfel geben. Den Quark mit dem Frischkäse verrühren, mit Salz und Pfeffer abschmecken. Äpfel und Möhrenraspel unter die Quarkcreme rühren, alles in eine Glasschale füllen. 1/4 Bund Schnittlauch waschen und klein schneiden, über den Aufstrich streuen.

Weiße Bohnen mit Kapern

• 200 g weiße Bohnen (oder 500 g aus dem Glas)
• 2 Zwiebeln
• 1 Knoblauchzehe (wer mag)
• 5 EL Olivenöl
• 2–4 EL Kapern
• 1/2 bis 1 TL Salz
• 1/2 TL Pfeffer
• Sprossen zum Garnieren

Zubereitung: Weiße Bohnen waschen und über Nacht in Wasser quellen lassen. Im Quellwasser weich kochen, dauert etwa 1–2 Stunden. Bohnen abgießen, etwas Kochwasser aufheben. Abgekühlte Bohnen mit 5 EL Olivenöl, Salz und Pfeffer pürieren. Zwiebeln und Knoblauch fein hacken und in Olivenöl andünsten. Zusammen mit den gehackten Kapern unter die Bohnen rühren. Sollte die Masse zu fest sein, noch etwas Kochwasser zufügen.